Am Wochenende treffen der Hamburger SV und Werder Bremen in der Bundesliga aufeinander – sportlich ein Duell zweier Teams mit sehr unterschiedlicher Trittfrequenz. Hamburg steckt mit 12 Punkten aus 12 Spielen im unteren Drittel fest, Bremen arbeitet sich mit 16 Zählern in ruhigere Gewässer. Die jüngsten Resultate stützen das Bild: Hamburg mischt Achtungserfolge (u. a. ein 2:1 gegen Stuttgart) mit zu vielen flachen Auftritten, während Werder zuletzt kompakt, nüchtern und ergebnisorientiert unterwegs war – oft ohne Spektakel, aber schwer zu schlagen.
| Tabellenlage & Saisonbild | ![]() Hamburger SV HSV | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Werder Bremen WER |
|---|---|---|
| Tabellenplatz | 13 | 9 |
| Punkte (nach 12 Spielen) | 12 | 16 |
| Tore (für/gegen) | 11–18 | 16–21 |
| Tordifferenz | -7 | -5 |
| Over 2.5 (Saison) | 50% | 58% |
Hamburgs Problem ist klar umrissen: zu wenig Durchschlagskraft (11 Saisontore) und zu viele Gegentreffer (18). Bremen ist im Abschluss effizienter, trägt aber trotz ordentlicher Punktzahl noch eine negative Differenz mit sich – ein Hinweis darauf, wie schmal der Grat ist, auf dem das Team derzeit geht.
Form-Check: Trend über die letzten zehn Spiele
Die Langkurve der letzten zehn Pflichtspiele zeigt Unterschiede in Nuancen: Werder ist einen Tick stabiler in der Balance, während Hamburg häufiger ganz ohne Tor bleibt. Auch die Eckballzahlen deuten auf mehr territoriale Präsenz bei Bremen hin.
| Letzte 10 Spiele – Schlüsselwerte | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hamburger SV HSV | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Werder Bremen WER |
|---|---|---|
| Ø Tore erzielt | 1.1 | 1.2 |
| Ø Tore kassiert | 1.6 | 1.4 |
| Zu-Null-Spiele | 2 | 3 |
| Ohne Tor geblieben | 40% | 30% |
| Ø Ecken (für) | 3.2 | 4.5 |
Besonders heikel für Hamburg: In 40% dieser Partien fiel kein eigener Treffer. Werder hält diese Quote bei 30% und schiebt im Schnitt ein paar Ecken mehr an – kleine, aber im Matchplan relevante Vorteile.
Offensivprofile & Timing: Effizienz schlägt Volumen
Während Hamburg im Saisonbild bei den Abschlüssen auf Tor (55) mit Bremen (57) mithält, sprechen die Verwertung und das Timing für die Gäste. Beide Teams haben zuletzt einen Hang zu späten Toren – Werder traditionell im Schlussviertel, Hamburg jüngst ebenfalls mit einem Fokus auf die letzten 15 Minuten.
| Offensive – Saisonwerte | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hamburger SV HSV | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Werder Bremen WER |
|---|---|---|
| Abschluss-Effizienz (Shot Conversion) | 20% | 28% |
| Torschüsse aufs Tor (Saison) | 55 | 57 |
| Minuten pro Tor (Saison) | 98.2 | 67.5 |
| Top-Zeitfenster (Saison) | 46–60 (27%) | 76–90 (35%) |
| Elfmeter (verwandelt/insg.) | 0/0 | 0/0 |
Bemerkenswert: In den letzten fünf Partien fielen bei beiden Teams 60% der Treffer zwischen Minute 76 und 90. Wer spät nicht sauber verteidigt, riskiert hier, dass das Spiel kippt.
Disziplin, Rhythmus & Standards
Hamburg spielt körperlicher, kassiert aber auch mehr Karten. Bei den Ecken liegt Bremen knapp vorn – kein gewaltiger, aber ein additiver Vorteil in engen Partien. Rote Karten sind zuletzt selten, beim HSV jedoch etwas häufiger aufgetreten.
| Disziplin & Standards | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hamburger SV HSV | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Werder Bremen WER |
|---|---|---|
| Ø Fouls (begangen) | 13.67 | 9.42 |
| Ø Karten (erhalten) | 2.83 | 2.75 |
| Ø Ecken (für) | 3.67 | 4.25 |
| Ø Ecken (gegen) | 5.0 | 5.5 |
| Rote Karten (letzte 10, Ø) | 0.3 | 0.1 |
Direkter Vergleich: fünf jüngste Pflichtspiele
Der direkte Vergleich liefert keinen klaren Hebel, sondern ein Pendeln zwischen knappen Ergebnissen und Nullnummern. Es bleibt ein Duell, das von Tagesform und Details lebt.
| Datum | Wettbewerb | Ergebnis |
|---|---|---|
| 27 Feb 2022 | 2. Bundesliga | Hamburger SV 2–3 Werder Bremen |
| 18 Sep 2021 | 2. Bundesliga | Werder Bremen 0–2 Hamburger SV |
| 24 Feb 2018 | Bundesliga | Hamburger SV 0–0 Werder Bremen |
| 30 Sep 2017 | Bundesliga | Werder Bremen 2–1 Hamburger SV |
| 16 Apr 2017 | Bundesliga | Hamburger SV 2–2 Werder Bremen |
Prognose & Szenarien
Die Modelllage verortet einen leichten Heimvorteil: 49% für den Hamburger SV als Spielausgang, dazu 59% für Over 2.5. Auffällig: Mit 58% wird gleichzeitig “Beide treffen: Nein” favorisiert – ein Entweder-oder-Profil, das zu Werders jüngster Pragmatik (nur 20% Over 2.5 in den letzten fünf) passt.
Was das bedeutet: Gelingt Hamburg das erste Tor – etwas, was in der Saison nur in 25% der Partien passierte –, kann das Spiel zu Hause kippen und tatsächlich über die Linie getragen werden. Bleibt der erste Punch aus, sprechen Effizienz (28% Abschlussquote) und defensiver Rhythmus eher für Bremen, das Spiele zuletzt spät und kontrolliert zu Ende bringt.
Ein Heimsieg würde Hamburg kurzfristig Luft verschaffen und die Nervosität dämpfen; ein Auswärtspunkt oder mehr zementierte Werders Kurs in Richtung Tabellenmittelfeld. Wer tiefer in Zahlen und Einschätzungen einsteigen will, findet weitere Analysen und Bundesliga Tipps und Prognosen im Überblick.

